Die Tuschezeichnungen von Angela Stauber sind kleine, skizzenhafte Momentaufnahmen aus dem städtischen, öffentlichen Raum. Sie zeigen ein Lebensgefühl westlicher Wohlstandsgesellschaft. Hier und da erscheint ein Protagonist, in Eile, selbstverloren, auch wartend. Überbordende Architektur, ein wildes Raumgefüge, Abgrenzungen oder ein Gefangen-Sein im rhythmisierten Leben, dies alles kommt in dem ca. 30 Blätter umfassenden Konvolut an Zeichnungen zum Ausdruck.
Der Reiz der Rohrfederzeichnung mit Tusche besteht für Angela Stauber darin, dass der Strich keine einheitliche Stärke besitzt und jederzeit vorbei sein kann – ganz im Gegensatz zum industriell gefertigten Stift. Diese Technik ist nicht planbar und bildet so einen Gegenpol zum ständigen Funktionieren im Takt der Großstädte. Sie bringt in die Zeichnungen etwas Spontanes hinein. Die Dimension des Unberechenbaren taucht auf. Als gleichermaßen historisches wie auch zeitloses Medium stellt die Zeichnung hier die Frage: wie gehen wir mit Leere und Fehlstellen um? Wo sind die Brüche in einer scheinbar erfolgreichen Stadtgesellschaft?
Angela Stauber möchte mit dieser Serie zum Ausdruck bringen, welch ein filigranes Geflecht das öffentliche, demokratisch organisierte Leben ist, wie angreifbar, voller Widersprüche und vibrierender Lebendigkeit.
Angela Stauber’s sketch-like ink drawings capture various scenes from urban public space. The drawings deal with themes like western lifestyle or modern architecture. Here and there a protagonist appears – in a hurry, lost in himself or even waiting. In the different sheets you can see a variety of the following:
, a wild spatial structure, demarcations or even borders as well as a feeling of being trapped in rhythm of life.
For Angela Stauber, the appeal of the reed pen drawing with ink lies in the fact that the stroke has no uniform thickness and can stop at any time – in contrast to the industrially produced pen. This technique cannot be planned and thus forms an antithesis to the constant functioning to the beat of the big cities. also, it brings something spontaneous into the drawings. The dimension of the unpredictable emerges. As a medium that is both historical and timeless, the drawing poses the question: how do we deal with faults? Where are the ruptures in a seemingly successful urban society?
With this series, Angela Stauber wants to express what a fine-meshed structure the public, democratically organized life is. How vulnerable, how full of contradictions and vibrant liveliness the relationships in our society are.